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Giardien - Infektion

Diana Weißgerber • März 29, 2021

Giardien - Infektion

Das Thema Giardien wird oftmals leider nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert und scheint bei der Mehrzahl aller Züchter und Tierhalter im Allgemeinen ein unangenehmes Tabu-Thema zu sein. 

Ich möchte Sie heute über die Giardieninfektion, die Infektionswege und die Therapiebegleitenden Maßnahmen informieren.

Um Giardien erfolgreich zu bekämpfen muss man sie verstehen lernen. 

Giardien sind widerstandsfähige, mikroskopisch kleine Dünndarm-Parasiten, die weltweit eine Vielzahl von Säugetieren, aber auch Amphibien, Reptilien und sogar Vögel befallen. Sie lassen sich weder durch Chlor noch durch Ultraviolett-Strahlung komplett abtöten. 

Auch für uns Menschen stellen sie als Zoonoseerreger (Zoonosen von griechisch zoon „Lebewesen“ und nosos „Krankheit“) eine Gefahr dar. Es handelt sich also um eine von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheit.

Ein weit verbreiteter Vertreter der Giardien ist Giardia intestinalis, auch Giardia lamblia oder Giardia duodenalis genannt, der Vögel und Säugetiere also auch unsere Hunde und Katzen befällt. 

Zur Fortbewegung nutzen Giardien ihre Geißeln (fadenförmige Gebilde auf der Oberfläche einzelner Zellen, ähnlich wie bei Quallen) 

Mit Hilfe ihrer Bauchhaftscheibe setzen sich die lästigen Durchfall-Erreger an der Oberfläche der Darmschleimhaut ihres Wirts fest. Sie dringen aber nicht in das Gewebe ein. Sie ernähren sich von Kohlehydraten und vermehren sich unter günstigen Umständen sehr schnell. 

Um andere Lebewesen (u. a. auch Menschen) zu befallen, umgeben sich jeweils zwei Giardien mit einer widerstandsfähigen, schützenden Hülle und lassen sich über den Kot ausscheiden. Durch die Hülle sind sie wochenlang geschützt, bevor sie vom neuen Wirt über kontaminiertes Wasser oder Nahrungsmittel aufgenommen werden. Die infektiösen Parasiten bleiben in feuchten Böden bis zu sieben Wochen infektiös, in kühlem Wasser (4 °C) bis zu drei Monaten.

Viele Menschen und Tiere beherbergen Giardien im Darm, ohne sich krank zu fühlen. Trotzdem scheiden sie den Parasiten mit ihrem Stuhl aus.

Bei Welpen, Junghunden (ihr Immunsystem ist noch nicht vollendest entwickelt) und geschwächten oder älteren Tieren verursachen die Einzeller einen oft monatelang anhaltenden stark schädigenden Durchfall. Der Durchfall bessert sich zwischenzeitlich für einige Tage, kommt aber in regelmäßigen Zeitabständen wieder und wieder zurück. Die Kotbeschaffenheit variiert dabei von wässrig, meist mit Schleim- (nicht zu verwechseln mit dem natürlichen Schleim, wenn Hunde Milchprodukte fressen) und/oder Blutbeimengungen bis meist gelblich pastös. Der Kot ist übel riechend und wird von heftigen Blähungen begleitet. Starkes chronisches Erbrechen, starke Abmagerung (auch bei starkem meist immer erhaltenem Appetit) sowie Wachstums- und Entwicklungsstörungen sind oft durch die chronische Dünndarmentzündung und die damit verbundene schlechte Nahrungsverwertung die Folge. 
Oft ist der Kot auch nur etwas weicher und übel riechend, weißt jedoch meist den typischen zähen Schleim auf.

Hunde infizieren sich durch Abschlucken von Zysten aus der Umgebung. Aber auch in unsauberen Ausläufen und Zwingern, auf Hundewiesen, in Pfützen und stehenden Gewässern, die mit Fäkalien verunreinigt sind, kann sich ein Hund mit Giardien infizieren.

Die Infektionsgefahr ist sehr groß, da ein infizierter Hund oder eine Katze etwa 100.000 Zysten pro Gramm Kot ausscheiden und bereits 4 bis 10 Zysten für eine Infektion ausreichend sind. Bereits 4-14 Tage nach der Infektion scheiden die infizierten Hunde selber die Giardienzysten mit dem Kot aus.
  
Hygiene steht also im Vordergrund!

Ohne die entsprechenden Hygienemaßnahmen sind Giardien nur sehr schwer in den Griff zu bekommen.   
Man muss einige einfache Regeln beachten, um Giardien erfolgreich auf Dauer bekämpfen zu können:

Regel Nummer 1

Jeder noch so kleine Haufen Kot muss sofort entsorgt werden. Die Stelle und der Kot selbst sollten mit dem trockenen ungelöschtem Kalk bestäubt werden. Gebrannter (=ungelöschter) Kalk (Calziumoxid) und gelöschter Kalk (Calziumhydroxid) sind stark ätzend (pH-Wert 12–13). In etwa , so wie dick Staubzucker auf einem Kuchen. Der Kontakt mit den Augen kann zur Erblindung führen!

Auf der Haut brennt der trockene Kalk , bitte etwas vorsichtig damit umgeben und Kinder fern halten. 
Nach der Reaktion mit Wasser, brennt Kalk aus ( bei Regen usw. ) und nachdem der Kalk dann in die Erde gespült worden ist, ist er für Hundepfoten nicht mehr problematisch. 
Wenn es sehr trocken ist, den Kalk mit Wasser in den Boden spülen.
Wir kalken den Hundeauslauf zweimal pro Jahr, so werden auch Wurmeier, Bakterien usw. wirksam bekämpft. 
Kalk bitte nur für den Außenbereich verwenden!
Brandkalk (Calciumoxyd) ist im Baumarkt erhältlich.

Regel Nummer 2

Tägliche Reinigung der Futter- und Trinknäpfe mit kochendem Wasser. 
Tägliche Reinigung der Schlafplätze (ebenfalls Reinigung über 70°C). Schlafplätze eventuell mit Betttüchern abdecken. Betttücher sind einfacher in die Waschmaschine zu stecken und können gekocht werden.
Ist das nicht möglich, empfehle ich den Kauf eines Dampfreinigers. 
Wenn der Hund sich gelöst hat und Kot an seinem Fell haftet, ist es ratsam, die betroffenen Stellen abzuwaschen (wenn möglich das Fell mit EM nachspülen), sehr gut abzutrocknen und das Handtuch oder andere damit in Berührung gekommenen Gegenstände sofort in die Kochwäsche geben.

Regel Nummer 3

Bitte alle Tiere im Haushalt mit behandeln!
 
Regel Nummer 4

Eine strenge kohlenhydratarme Ernährung! 

Giardiendiät: Pansen/Blättermagen, Spinat, Omega 3-Öl und Calcium

Nach der Behandlung zusätzlich: Bakterienstämme und Kräuterhefe für den Aufbau der Darmflora
Rezept und Zutaten für Giardiendiät sind im Hundeladen Enkirch erhältlich.

Dazu täglich ein Gemisch aus Kräutern und Buttermilch.

Rezept für Kräuterbuttermilch:
Abends ½ Teel 5-E Wurmschutzkräuter in etwas Buttermilch geben. Über Nacht ziehen lassen und am nächsten Tag in 2-3 Rationen füttern.

Die Grundlage eines intakten, starken Immunsystems ist eine artgerechte gute Ernährung! Es empfiehlt sich weiterhin die Ernährung mit rohem Fleisch oder zumindest 2x jährlich eine Darmkur mit frischem Fleisch und reinigenden Substanzen.
 

Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel an Zeit für die Krankheiten opfern.
von Diana Weißgerber 07 Mai, 2021
Mit dem heiß ersehnten Frühling kehren leider auch die Zecken zurück. Warum wir den Hund nicht einfach mit Chemie schützen können, sondern lieber auf pflanzliche Alternativen setzen sollten, lest ihr in meinem neuen Blogbeitrag. Mit meinen Rezeptideen zaubert ihr eurem Vierbeiner gleich einen tollen Zeckenschutz als Belohnung zwischendurch!
von Carola Wrede 29 März, 2021
Immer wieder fragen Hundebesitzer in unserer Hundeschule nach einer Jagdhundeausbildung: Ihr Hund hätte einen guten Jagdtrieb, eine gute Nase, hätte großes Interesse an Wildtieren, sei ihnen schon häufig hinterhergelaufen und hätte möglicherweise sogar schon Wild gefangen. Um ihn seinen Anlagen entsprechend führen zu können, soll er nun als Jagdhund ausgebildet werden. Wie geht man da vor? Voraussetzungen für eine Jagdhund-Ausbildung Wer einen Hund jagdlich ausbilden möchte, sollte ein oder mehrere geeignete Reviere zur Verfügung haben, in denen die Arbeiten im Feld, im Wald und die Wasserarbeit geübt werden können. Der / die Revierpächter müssen ihr Einverständnis für die Hundeausbildung in ihrem Revier geben. Der Hund sollte einer Jagdhunderasse angehören. Ausführliche Infos zu den in Deutschland am häufigsten eingesetzten JGHV-anerkannten Jagdhunderassen findet Ihr hier . Die Prüfungsordnungen und Zulassungsbestimmungen für die jagdliche Brauchbarkeitsprüfung für Hunde sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. In einigen Bundesländern werden nur JGHV-anerkannte Rassen zugelassen, in anderen auch Kreuzungen zweier JGHV-anerkannter Jagdhunderassen. Voraussetzung für die Ausbildung eines Jagdhundes ist außerdem der gültige Jagdschein. Das Führen der Waffe und das Erlegen von Wild bei der Hundeausbildung und im späteren Jagdbetrieb sind nur mit Jagdschein möglich. Informationen zur Jägerausbildung bekommst Du bei Deinem Landesjagdverband . Diese Verbände sind dann nochmals in Kreisgruppen aufgegliedert, wobei fast jede Kreisgruppe jährlich einen Jagdscheinkurs anbietet. Alternativ gibt es auch eine Reihe privater Jagdschulen, die man im Internet findet. Die Ausbildung eines Jagdhundes Die Jagdhundeausbildung beginnt bereits im Welpenalter beim Züchter. Hier wird er auf die jagdliche Umgebung und die später zu jagenden Wildtierarten geprägt, macht über Futterschleppen erste Erfahrungen im richtigen Einsatz seiner Nase, wird positiv an den Schussknall herangeführt, lernt Wasserarbeit kennen etc. Sein neuer Besitzer wird dann ab der 8. Woche neben der Grundausbildung die Apportier- und Fährtenarbeit aufbauen. Rassespezifisch kommen auch das Vorstehen, Stöbern, die Bauarbeit u.a. hinzu. Zwischen dem 6.und 18. Monat legen alle Jagdhunde i.d.R. ihre Jugendprüfung ab. Diese dient hauptsächlich dazu, die angeborenen Anlagen des Hundes zu beurteilen. Fragen wie: ist seine Nasenleistung ausreichend besitzt er einen angemessenen Fährtenlaut? besitzt er genügend Wildschärfe, hat er eine übermäßige Abneigung zur Wasserarbeit besitzt der Hund eine angeborene Schussscheue, ist er übermäßig nervös, ängstlich oder aggressiv werden hier geklärt. Erweist sich der Hund als geeignet, wird jetzt intensiv an allen Fächern geübt, die er später ausüben soll. Die meisten Hunde in Jägerhand sind vielseitige Jagdgebrauchshunde. D.h. sie werden in allen Fächern ausgebildet ohne sich auf eine bestimmte Arbeit zu spezialisieren. Im Gegensatz dazu werden Schweißhunde ausschließlich für erschwerte Nachsuchen ausgebildet, Stöberhunde werden an das planmäßige und selbständige Stöbern herangeführt und Bauhunde werden intensiv an die Arbeit im Kunst- und Naturbau gebracht. Neben geplanten und gezielt aufgebauten Übungen spielt auch der regelmäßige Reviergang eine wichtige Rolle. Viele jagdlichen Situationen können nicht künstlich zu Übungszwecken nachgestellt werden sondern ergeben sich spontan im Revier. Frische Fährten, ein frisch vom Bock gefegtes Bäumchen, Wildtierlosung, ein neu angelegter Fuchsbau sind gute Übungsmöglichkeiten für den Hund. Wenn plötzlich dicht vor Hund und Jäger Wild wechselt, kann hier z.B. die Standruhe geübt werden. Unschätzbar wertvoll sind vor allem die Gelegenheiten, in denen der Hundeführer in Anwesenheit seines Hundes ein Stück Wild erlegen kann und der Hund anschließend das geschossene Stück suchen und apportieren bzw. anzeigen darf. Hier hat der Hund dann endlich das Erfolgserlebnis, nach welchem er ständig strebt: Zusammen mit seinem Menschen Beute machen.
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Bei Magen-Darm helfen Reis und Huhn. Aber wie wird es zubereitet, damit sich der Magen wirklich beruhigt? Ein Rezept, um Ihren Hund schnell wieder fit zu bekommen!
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